Macs in Media

◉ Google Voice gegen Siri

Siri gewinnt.

Vielleicht bin ich altmodisch oder einfach nur ein alter Sack, aber ich finde es immer noch merkwürdig zu meinen Geräten zu sprechen wenn ich nicht gerade alleine im Raum sitze. Ich schreibe relativ schnell mit den iOS-Tastaturen, was vielleicht ein weiterer Grund sein mag, warum ich die traditionelle Eingabemethode bevorzuge.

Als ich letztens auf eine E-Mail antworten wollte, dachte die Sprachsteuerung wortwörtlich, dass ich jemanden eine Vagina streicheln lassen möchte.

◉ Papier sparen dank iPad

Manuela Hoffmann gibt einen Einblick in ihren Workflow auf dem iPad. Jeder benutzt seine eigenen Tools und so setze ich auf Pinboard und Pocket. Ich kann auch nichts mit GoodReader (iPhone Version) anfangen, da es einfach meinen guten Geschmack zerstört. Stattdessen benutze ich ReaddleDocs (iPhone Version), welches vielleicht nicht so mächtig ist, aber für meine Bedürfnisse voll ausreicht. Außerdem ist die Bedienung intuitiver und zwingt mich nicht ständig um drei Ecken zu denken.

Das iPad ist schon lange ein Gerät zum Produzieren, was unter anderem auch die Anzahl an Apps widerspiegelt mit denen man kreativ arbeiten kann. Wenn ich hauptberuflich nicht programmieren würde, wäre das iPad das beste Gerät für alles. Es ist persönlicher, menschlicher und ein ganzes Stück angenehmer als ein traditioneller Computer.

◉ Die angenehme Art Fuck Off zu sagen

Die gestrige Ankündigung über mehrere Wechsel in Apple’s Führungsebene hat mich überrascht. Zwar war mir bisher klar, dass Forstall Steve Jobs’ Junge, und nicht immer sehr beliebt bei seinen Mitarbeitern war—auch schon vor zwei Jahrzehnten als er bei NeXT gearbeitet hat—doch kam seine mildernde Entlassung unverhofft. Er war der Hauptcharakter im Spiel iPod OS vs. Mac OS X auf dem iPhone. Außerdem hat er grundlegende Teile von Mac OS X gestaltet, welches bis heute ein gutes Betriebssystem mit relativ modernen Eigenschaften ist. Zweifelsohne hat er auch iOS zu dem gemacht, was es heute ist: Apple’s erfolgreichstes Betriebssystem und die größte Einnahmequelle.

Als Verfechter des skeuomorphen Designs ist Forstall nach dem Ableben von Steve Jobs vereinsamt geblieben. Interessant wird es zu beobachten sein, ob Sir Jony Ive, welcher sich mit solchen Nachbildungen nicht identifizieren kann, einen anderen Weg einlenken und wieder zu einfacheren Gestaltungsmöglichkeiten greifen wird.

Die Beraterposition bis ins nächste Jahr ist nichts anderes als eine angenehme Art Fuck Off zu sagen. Eine Danksagung fehlt vollständig in der Pressemitteilung, ist aber durchaus üblich bei Apple. Jemanden nach so langer Zeit und mit einer solch hohen Erfolgsquote von einen Tag auf den anderen zu versetzen wäre taktlos gewesen. Sympathisch war mir Forstall auf der Bühne übrigens noch nie. Auch habe ich noch nie positive Anekdoten von Personen gehört, die ihn persönlich kennen.

MG Siegler bietet ansonsten die üblichen messerscharfen Gedankengänge zum anstehenden Wechsel.

◉ Zu viel Geld(-Probleme)

So langsam wird es absurd Apple’s Vermögen zu zählen und mit staatlichen Entitäten zu vergleichen. Wollen wir nur hoffen, dass Apple nicht auf dumme Gedanken kommt, und ähnlich wie Goldman Sachs versucht den effektiven Steuersatz durch gierige Steuertricks auf 1% zu senken. Ich kann mich noch erinnern wie vor nicht allzu langer Zeit auf den Keynotes vom „weltbesten Gerät“ gesprochen wurde. Heute ist es bereits „das beste Gerät im Universum“.

◉ Gangnam Style unendlich

Wenn Programmierer einen Algorithmus schreiben, der ähnliche Beats in Gangnam Style analysiert und dann zu ihnen springt, um unendlich und immer einen Tick anders zu laufen, weiß man genau worauf man sich einlässt. Die FAQ ist einen kurzen Blick wert, am besten ist es aber auf die Umschalttaste (⇧) zwischendurch im Rhythmus zu hauen. Wir sehen uns in einer Woche.

App Store Preise

Vor längerer Zeit hat Apple die Preise im App Store schon einmal angepasst. Doch daran kann sich kaum einer erinnern. Vielleicht weil sie teilweise gesenkt wurden, wahrscheinlich weil sie Deutschland nicht betrafen. Preisanpassungen im App Store sind nichts Außergewöhnliches, sie sind nicht das erste und sicher auch nicht das letzte Mal vorgenommen worden. Was ist aber der Kern des Problems und wieso werden die Preise auf den Kunden abgewälzt?

Es ist ein weltwirtschaftliches Problem schwankender Währungen im Zusammenhang mit der allgegenwärtigen Verfügbarkeit digitaler Güter. Ich bin glücklicherweise kein Ökonom, sehe aber das Problem. Entwickler können über Apple ihre Apps in unterschiedlichen Preiskategorien anbieten. Diesen Kategorien ist jeweils eine Summe in mehreren Währungen zugeordnet. Die Währungen und Umrechnungen zwischen ihnen müssen allerdings in etwa der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage entsprechen, da sich sonst jeder zweite ein iTunes-Konto in einem währungsschwachen Land anlegt und darüber günstiger an Apps und andere Inhalte in Apple’s Online Stores kommt. Andere Unternehmen haben stattdessen eine virtuelle Währung eingeführt, in die man erst einmal sein Geld umtauschen muss. Ob es Nintendo Points oder Microsoft Points sind, spielt dabei keine Rolle. Es ist ein Versuch diesem Phänomen entgegenzuwirken, indem man digitale Güter weltweit für einen Einheitspreis verkauft, den eigentlichen Erwerb der jeweiligen Punkte allerdings an die marktwirtschaftliche Lage anpasst. In beiden Fällen distanziert man sich nach jahrelangem Einsatz von diesem System und wechselt wie Apple auf eine richtige Währung. Virtuelle Währungen sind die für den Kunden schlechtere von den beiden einzigen praxistauglichen Alternativen. Man muss erst einmal einen indirekten Kauf tätigen. Ich gehe nicht erst einmal in den Kiosk, tausche mein Geld gegen Bäcker Points um, damit ich danach Brötchen von meinem neu erworbenen Guthaben kaufen kann. Zweitens ist es schwer den eigentlichen Wert zu bestimmen. Vor jedem Kauf muss ich schauen wie der Umrechnungskurs steht und kann sogar benachteiligt werden. Das dritte Problem ist die Handhabung der Punkte. Überall muss man sein Konto mit einem bestimmten Kontingent aufladen, welches man jedoch nicht zu 100% mit einem Kauf aufbraucht. Das System ähnelt traditionellen Prepaid-Karten und allen damit zusammenhängenden Nachteilen.

Ich werde es wohl nie verstehen warum man sich in einem Luxus-Markt über eine Preiserhöhung von 0,79 € auf 0,89 € beschwert. Wahrscheinlich werde ich es auch nicht verstehen, wieso Apple als großer Diktator abgestempelt wird, der es Entwicklern nicht erlaubt willkürliche Preise—zum Beispiel 0,21 €—festzulegen. Ich verstehe es aber wieso man sich im Fall Apple beschwert, während die Konkurrenz mit schlechteren Umsetzungen einfach in Ruhe gelassen wird.

◉ Apple wurde mit dem Herzen gebaut

Seltenes Video von Steve Jobs zu der Zeit als er NeXT aufgebaut hat. Es sind einige interessante Ausschnitte und sogar Konfliktsituationen dabei. Der Titel ist ein Zitat aus dem 20-minütigen Film.

◉ Nintendo erneut mit Verlust

Jedes Mal, wenn ich schlechte Nachrichten über Nintendo lese, stirbt ein Teil von mir. Nicht nur aufgrund von Nostalgie. Ich liebe diese Firma, denn sie macht gute Produkte und hat es im Kern verstanden worum es geht. Die Philosophie ähnelt sehr stark der von Apple und die Spiele machen einfach Spaß.

Smartphones und Tabletts haben den Markt schon längst untergraben und werden den traditionellen Herstellern von Spielkonsolen immer mehr auf die Pelle rücken. Für mich bleibt nur die Hoffnung, dass die demnächst anstehende Wii U die Zahlen wieder ein wenig ins Schwarze rückt. Ansonsten verliere ich einen Teil Kindheitserinnerung, und somit einen Teil von mir.

◉ Pocket für OS X

Mein zur Zeit favorisierter „Später lesen“-Dienst Pocket ist für OS X erschienen und ab sofort kostenlos zu haben. Die App dient sicherlich als Ergänzung zu den bisherigen mobilen Varianten, ist aber eine willkommene Begrüßung. Die Webseite ist gut gestaltet, doch fühlt sich eine native OS X App immer besser an. Leider gibt es momentan nur die Möglichkeit zwischen einer Schriftart mit oder ohne Serifen auszuwählen und auch der Hintergrund bleibt weiß. Der Funktionsumfang ist sehr eingeschränkt, aber man kann das machen was am wichtigsten ist: lesen.