Macs in Media

Trailguru: Das Problem kleiner Web-Services

Vor gut zwei Monaten gingen bei dem zu Delicious ähnlichen Web-Bookmark-Dienst Ma.gnolia die Lichter aus. Heute ist mir aufgefallen, dass der Web-Dienst Trailguru zur Zeit offline ist, weil eine Datenbankkorruption vorliegt. Ma.gnolia-User sind in vielen Fällen völlig auf der Strecke geblieben, da ihre Bookmarks nicht mehr zu retten waren. Bei Trailguru ist momentan angeblich alles in Ordnung, lediglich die Datenbank muss repariert werden.

An diesen Beispielen sieht man, dass man in den meisten Fällen mit Feuer spielt, wenn man Web-Diensten seine Daten anvertraut. Bei etwas größeren Unternehmen, wie es eben bei Delicious der Fall ist, kann man schon eher damit rechnen, dass regelmäßig Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, die solche Fälle ausschließen sollen. Trotzdem ist dies keine Garantie dafür, dass bei Delicious, Facebook, Flickr oder Twitter nicht irgendwann die Lichter ausgehen und alle Daten verloren oder auf bestimmte Zeit nicht mehr verfügbar sind.

In einigen Fällen, wie bei Twitter, mögen die Daten wertlos sein. Wenn man allerdings Flickr seine Hochzeitsfotos anvertraut und auf der heimischen Festplatte kein Original vorliegen hat, dann schmerzt es umso mehr, wenn es irgendwann unerwartet hart auf hart kommen sollte. Trotz Tausenden von Benutzern stehen hinter den meisten Diensten in vielen Fällen nur wenige Entwickler, wenn überhaupt. Oft ist eine einzige Person für alles zuständig und man sollte sich ständig darüber im Klaren sein und dies im Hinterkopf behalten.

Das Internet sollte man lediglich als öffentlichen Platz für Kopien sehen. Daten sollten niemals im Internet im Original vorliegen. Persönliches gehört auf persönliche Datenträger, Öffentliches kann man bedenkenlos als Kopie im Internet ablegen - sei es in Facebook, auf Flickr, oder an irgendeiner anderen Stelle. Nur so kann man dem Datenverlust entkommen, wenn ein Web-Dienst unerwartet sterben sollte.