Macs in Media

◉ Die angenehme Art Fuck Off zu sagen

Die gestrige Ankündigung über mehrere Wechsel in Apple’s Führungsebene hat mich überrascht. Zwar war mir bisher klar, dass Forstall Steve Jobs’ Junge, und nicht immer sehr beliebt bei seinen Mitarbeitern war—auch schon vor zwei Jahrzehnten als er bei NeXT gearbeitet hat—doch kam seine mildernde Entlassung unverhofft. Er war der Hauptcharakter im Spiel iPod OS vs. Mac OS X auf dem iPhone. Außerdem hat er grundlegende Teile von Mac OS X gestaltet, welches bis heute ein gutes Betriebssystem mit relativ modernen Eigenschaften ist. Zweifelsohne hat er auch iOS zu dem gemacht, was es heute ist: Apple’s erfolgreichstes Betriebssystem und die größte Einnahmequelle.

Als Verfechter des skeuomorphen Designs ist Forstall nach dem Ableben von Steve Jobs vereinsamt geblieben. Interessant wird es zu beobachten sein, ob Sir Jony Ive, welcher sich mit solchen Nachbildungen nicht identifizieren kann, einen anderen Weg einlenken und wieder zu einfacheren Gestaltungsmöglichkeiten greifen wird.

Die Beraterposition bis ins nächste Jahr ist nichts anderes als eine angenehme Art Fuck Off zu sagen. Eine Danksagung fehlt vollständig in der Pressemitteilung, ist aber durchaus üblich bei Apple. Jemanden nach so langer Zeit und mit einer solch hohen Erfolgsquote von einen Tag auf den anderen zu versetzen wäre taktlos gewesen. Sympathisch war mir Forstall auf der Bühne übrigens noch nie. Auch habe ich noch nie positive Anekdoten von Personen gehört, die ihn persönlich kennen.

MG Siegler bietet ansonsten die üblichen messerscharfen Gedankengänge zum anstehenden Wechsel.