Macs in Media

Bezahle mit Geld und nicht mit Daten

Maciej Ceglowski:

Like a service? Make them charge you or show you ads. If they won’t do it, clone them and do it yourself. Soon you’ll be the only game in town!

Maciej, der Gründer von Pinboard, macht deutlich, dass es sich lohnt für Apps und Web-Dienste zu bezahlen. Als Benutzer kann man sich heutzutage einigermaßen sicher sein, dass der Dienst fortbestehen wird, wenn man die Entwickler mit Geld unterstützt. Das mag egoistisch klingen, da Maciej Pinboard betreibt und ich Software programmiere und verkaufe, doch auf den zweiten Blick macht es objektiv gesehen Sinn.

Apps müssen entwickelt werden. Dies erfordert Menschen, die tagtäglich komplizierter Arbeit nachgehen, einfach ihren Job machen. Kaum jemand arbeitet freiwillig ohne Entlohnung, hauptsächlich in monetärer Form. Wenn Apps und Dienste nicht direkt von ihren Anwendern bezahlt werden, steckt meistens ein anderes Geschäftsmodell dahinter. Entweder will man eine große Benutzerbasis aufbauen und den Dienst anschließend verkaufen, oder versucht die Benutzerdaten, -aktivitäten und -profile an Dritte zu verkaufen um somit profitabel zu bleiben und die Arbeit aller Beteiligten zu entlohnen.

Das Problem bei der ersten Option entsteht in dem Moment, in dem der Dienst verkauft wird. Die Gründer steigen meist ausgebrannt aus und bekommen eine nette Entschädigung. Der Käufer stampft den Dienst ein und behält die besten Entwickler, welche mit der Zeit ihren neuen Arbeitgeber verlassen. Der Kreislauf beginnt anschließend wieder von vorne. Bei Option Nummer zwei muss jeder selber für sich wissen, ob einem der Verkauf aller persönlichen Daten mehr Wert ist, als das einmalige Bezahlen eines niedrigen Betrags für den man meistens nicht mehr als zwei Kaffee bekommt und sogar bei absolutem Mindestlohn nicht länger als eine Stunde arbeiten muss. In einigen Fällen klappt weder der Verkauf eines Dienstes, noch das vermarkten der Daten an dritte. Hierbei wird ein Dienst garantiert geschlossen. Ein anderer Aspekt der deutlich wird, ist dass bei solchen Geschäftsmodellen die Benutzerdaten und folglich auch Benutzer den Entwicklern nichts wert sind. Ich freunde mich nicht gerne mit Menschen an, die mich als wertlos betrachten. Das Gleiche gilt für Apps.

Auf der anderen Seite stehen Apps und Dienste, die von Anfang an ein klassisches Geschäftsmodell anstreben. Man versucht von Anfang an profitabel zu sein, indem man sinnvolle Beträge von neuen (und oft auch alten) Benutzern nimmt. Dabei nimmt man in Kauf, dass der Dienst oder die App sich nicht so schnell verbreitet. Das ist gesund. Entwickler, die von Anfang an Geld für ihre Produkte nehmen, schätzen den Wert ihrer Arbeit. Sie gehen außerdem eine Verpflichtung ein. Wenn man für etwas bezahlt, erwartet man auch Unterstützung und Produktpflege. Beide Seiten profitieren auf Dauer.

Zu allerletzt sollte man noch einen anderen Aspekt betrachten: Wenn es mir nicht Wert ist für eine App Geld zu bezahlen, warum sollte ich dann eine kostenlose Alternative nutzen? Ich verschwende nur meine Zeit, verbringe sie mit Blödsinn. Es gibt bessere Sachen mit denen man sich im Leben beschäftigen kann.

Entweder meine ich es ernst und zahle mit meinem hartverdienten Geld, oder ich lasse es gleich ganz.