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Asphalt 7 Review, welches sich zu einer Kritik des App Store Modells entwickelt und schlussendlich das gesellschaftliche Verhalten in Frage stellt

Vor Monaten habe ich mir nach mehrmaliger Enttäuschung fest eingehämmert, dass ich aus Prinzip kein Spiel mehr von Gameloft kaufen werde. Per Zufall bin ich darauf gestoßen, dass Asphalt 7: Heat heute im App Store erschienen ist. Als absoluter Rennspielfan konnte ich trotzdem nicht widerstehen und hegte einen kleinen Funken Hoffnung, dass es besser geworden ist. Leider wurde ich nur noch mehr enttäuscht. Aber was will man bei so einem Preis auch erwarten?

Ich bin kein Fan von überrealistischen Grafiken bei Spielen. Ein Spiel muss an erster Stelle Spaß machen und unterhaltend sein. Aus diesem Grund bin ich auch großer Fan von Nintendo, welches übrigens viele Ähnlichkeiten mit Apple aufweist. Die Grafik bei Asphalt sieht aber auf dem iPad schlecht und pixelig aus, womit in der Beschreibung indirekt gelogen wird. Wenn man mit etwas wirbt, dann sollte es auch der Wahrheit entsprechen. Dermaßen stumpfe Marketing-Tricks kann ich nach so vielen Jahren Erfahrung nicht mehr tolerieren.

Das Spiel verleitet, wie das in letzter Zeit im App Store üblich zu sein scheint, zu zahlreichen Käufen, welche das Spielvergnügen trüben. Ich bin es satt zu hören, dass ein Spiel nicht einmal einen Euro kostet, wenn in Wirklichkeit Folgekosten entstehen und die eigentliche Spielqualität schlecht ist. Im Vergleich zu einem 40 € teuren Super Mario 3D Land, bekommt man locker mehr als das 40fache Spielvergnügen (von der zeitlichen Qualität mal ganz abgesehen). Außerdem gibt es genug anspruchsvollere Rennspiele für einen Nintendo 3DS, die um oder sogar unter 20 € kosten und sowohl den Arcade-Freund, als auch den Simulations-Fanatiker bedienen.

Ähnlich zu den In-App-Käufen frustrieren mich Teilen-Knöpfe an jeder nur erdenklichen Stelle. Jedes Mal, wenn man bei Asphalt 7 einen neuen Reward bekommt, wird hinterfotzig an der Stelle des Weiter-Knopfes ein Teilen-Knopf eingeblendet, um schön kostenloses Marketing für das Spiel zu machen. Es mag nett sein seinen Freunden über soziale Netzwerke mitzuteilen, wie toll man doch spielt und welche Spiele einem gefallen. Diese Funktion war aber schon immer eine Gratwanderung zwischen nett und Marketing-Abzocke.

Weitere Aspekte, die das Spielgeschehen trüben, sind die Steuerung, welche primitiv ist und das gesamte Spiel sehr monoton und öde macht, sowie die Performance. Denn das Spiel läuft selbst mit neuster Hardware an mehreren Stellen nicht flüssig und hakt.

Ich bin absoluter Rennspiel-Fan und gebe mich daher auch mit schlechten Umsetzungen zufrieden. Asphalt überzeugt aber sogar mich in keinster Weise. Man kann sich auch umsonst langweilen, ohne lächerliche 0,79 € hinzublättern. Trotz der ausmaßenden Anzahl an Apps für iOS, kann ich selbst nach vier Jahren App Store nur Real Racing 2 als Rennspiel empfehlen.

Ist es Psychologie, die Menschen zum Kauf von 0,79 € Titeln verleitet? Oder passt das Modell einfach nur in die heutige Gesellschaft, die sich maximal auf 140 Zeichen konzentrieren kann und danach abgelenkt ist? Ich habe Asphalt 7 schließlich auch nur deswegen gekauft, weil man für einen Euro nichts falsch machen kann.

Anscheinend aber doch.